Gertrude Nimeth, Schulassistentin, www.rettet-die-i-klassen.at

Unser Motto der Adalbert Stifter Schule in Ried i. I. lautet zu Recht

„Integration leben“

Seit nunmehr 25 Jahren werden an unserem Schulstandort Integrationsklassen geführt.

Dieser Schulversuch erscheint jedoch auf Grund seiner langen Dauer eher schon wie ein Regelbetrieb zu funktionieren, leider aber ohne gesetzliche Verankerung bzw. Fixierung.

Anstatt die Berechtigung für einen jahrelangen, sehr erfolgreichen Schulversuch anzuzweifeln, wäre es meiner Meinung nach der einzig richtige Weg, diese bewährte Schulform, nämlich nachhaltige Integration von Mitmenschen mit sonderpädagogischem Bedarf, endlich gesetzlich zu verankern und in den Regelbetrieb überzuführen.

Die bedingungslos positive Zusammenarbeit von Lehrkörper, Schulleitung, Elternverein und Schulassistenz bildet die Grundvoraussetzung für die positive Entwicklung dieses Schulversuchs in den letzten 25 Jahren, ein sehr wertvolles Gut, welches man nicht voreilig und unüberlegt wegwerfen sollte.

Durch das gemeinsame schulinterne Zusammenarbeiten mit Partnerklassen wird einerseits den Schüler/innen mit sonderpädagogischem Bedarf der Grundstein für einen weiterführenden Schulbesuch bzw. für den Berufseinstieg gelegt, andererseits fördert dieses Zusammensein das Verständnis und die Toleranz für Menschen mit Beeinträchtigungen bei den Schülern/innen der regulären Partnerklassen.

Mein Wissen und meine Erkenntnisse resultieren aus meiner nun mehr 14 jährigen Tätigkeit als Schulassistentin und ich bin der Meinung, dass diese, unsere Erfahrungen, welche wir Schulassistentinnen Tag für Tag und Jahr für Jahr sammeln, bei einer Entscheidungsfindung, betreffend dem Fortbestand der I – Klassen, unbedingt berücksichtigt werden müssen.

Ein Verlust der I – Klassen würde für unser Schulsystem und unsere Gesellschaft einen enormen Verlust an sozialer Kompetenz bedeuten und für die betroffenen Schüler/innen würde sich in Zukunft eine soziale Kluft von enormen Ausmaß auftun, welche wir nun mehr seit 25 Jahren zu überwinden versucht haben.

25 Jahre haben wir den Kindern unserer Schule gemeinsame Brücken in die Zukunft gebaut !

Soll das alles umsonst gewesen sein – nein das darf so nicht sein !